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St. Katharinen Darlingerode

Ende 12. Jhrt

Grundsteinlegung und Erbauung der Kirche, deren Schutzpatron die heilige Maria war. Für das Alter spricht der Bodenbelag aus Rogensteinplatten, deren größere Fugen mit kleineren Steinen ausgesetzt und mit Gips ausgegossen wurden. Dadurch hat der Fußboden ein mosaikartiges Aussehen erhalten.

13. Jhrt

Anbau der öffnungslosen Vorhalle. In der Vorhalle liegt rechts ein Burgenbelag und links eine Rogenstein-Hochkantpflasterung, beide aus dem 13.Jahrhundert.

1500

Anfertigung eines Dreiflügelschreins aus lokaler Werkstatt um 1500

1524

ist der Schutzpatron die heilige Anna, größere Aufwendungen für Bau und Besserung, der Turm erhält eine neue Wetterfahne

1524 – 1591

war die Sankt Annakirche mit der Laurentiuskirche in Darlingerode und der Sankt Bartholomäuskirche in Drübeck zu einem Pfarrsystem vereinigt

1533

älteste Nachricht von der Erwähnung der Glocken (Rechnung)

1535

erfolgen größere Bauarbeiten, wie Dachumdeckung mit Kalkverstrich und Mauerwerksausbesserung mit Lehm

1539

wurde im Turm eine Kammer eingebaut, die bis 1613 von einer Frau bewohnt wird

1557

entweder eine 2. Glocke gewunden oder eine der vorhandenen Glocken neu ersetzt

1591

wird das Turmdach mit Ziegeln von der Ziegelei Himmelpforte ausgebessert

1593

erstmalige Erwähnung einer Reparatur der Uhr

1594

Anschaffung einer Kanzel aus lokaler Werkstatt

1594

Errichtung der Empore im Inneren der Kirche auf der Nordseite. Die Jahreszahl 1594 ist unterhalb der Empore heute noch zu sehen

1600

Einbau eines Predigerstuhls

1607

Ausbesserung der Kirchenmauern

1618

Neueindeckung des Kirchendaches

1623

Erstmalige Erwähnung der Kirche als „St.Chatharina“, beständige Bezeichnung seit 1641

1640

Ausbesserung des Mauerwerkes am Turm

1650

Schenkung eines silbervergoldeten Abendmahlkelches durch Anna Elisabeth, Gräfin zu Stolberg. Dieser ist heute noch im Besitz der Kirchengemeinde. Sie empfängt mit ihm immer noch das Abendmahl.

1661

Auswechslung von Wetterfahne und Knopf (Kugel),

gleiches geschah in den Jahren 1714/15, 1830/31 und 1928.

1928 hatte ein Sturm den Knopf geschädigt. In ihm befanden sich Münzen von 1830 und ein Schreiben vom Pfarrer Wartmann, das uns in Form einer Abschrift vorliegt (heute wieder Inhalt in der Turmkugel)

1666 – 1671

umfangreiche Instandsetzungen,

mehrere Jahre sammelten beide Dorfgemeinden Altenrode und Darlingerode

1714 – 1715

Ausbesserungen am Kirchturm,

Aufsetzung einer neuen Wetterfahne,

Umarbeitung einer alten Schüssel aus Zinn zum Knopf (Turmkugel)

1715

Umfangreiche bauliche Veränderungen am Kirchturm Dachabriss, Abriss der beiden steinernen Giebel - Aufstellung eines neuen Glockenstuhls und neuem Uhrengehäuse, Eindeckung mit 1000 neuen Ziegeln

1722

Bau der Porkirche (hochdeutsche Mundart = Kirche mit Empore), hier zweistöckig durch Vermehrung der Bevölkerung notwendig gewordener Bau, eine Empore auf der Nordwand der Katharinenkirche, Zugang über Treppe an der Nordostseite (vom damaligen Leichenhaus) 1721 angelegt

1725

Sanierung Kirchmauer

1729

Dachneueindeckung des Leichenhauses mit 600 Breitziegeln. Ausmauerung der Nordwand und Vergrößerung durch Einsetzen romanischer Fenster (heute in der Nordwand noch zu sehen). Einbau neuer Fenster mit Rahmen im Leichenhaus.

1731

Anpflanzung einer Linde vor der Kirche, die bis zum 03. Oktober 1986 gestanden hat und durch einen Herbststurm umgefallen ist

1732

Auspflasterung des Kirchenfussbodens, bis dato war der Fußboden mit Schutt aufgefüllt

1738

Anbringung einer Singtafel mit Ziffern

1740

Setzen eines neuen Altars

Aufhängung eines an einem Seil aufziehbaren Taufengels

1743

Entfernung der alten Turmuhr,

Einbau einer neuen Turmuhr mit dem Ziffernblatt nach Westen angebracht, um dem Amt die Zeit anzuzeigen

1745

Einbau der Prieche (wird der vom allgemeinen Kirchengestühl abgesonderte Sitzplatz der höheren Stände einer Kirchengemeinde bezeichnet)

1750

Dachneueindeckung mit 3800 Breitziegeln

(Herrschaftsspende)

1823

Sprung der großen Glocke, wird im Frühjahr 1831

umgegossen

1828

Suche nach einem Platz für einen neuen Friedhof, dieses ergab sich aus der Überfüllung des alten Friedhofes an der Katharinenkirche.

Anlegung eines neuen Friedhofs zu Altenrode, schon 1780 hatte sich die Anlage einer neuen Begräbnisstätte als dringlich erwiesen. Einweihung am 25.11.1829 auf heutiger noch genutzter Fläche an der Thingstätte

1828

War die Kirche sehr baufällig,Einsturzgefahr der Süd- und Nordwand. Am 01.01.1828 wurde der letzte Gottesdienst darin gehalten,für drei Jahre nahm die Darlingeröder Gemeinde die Altenröder in die Laurentiuskirche auf.

1829

Sommer 1829 Beginn des neuen Kirchenbaus. Sanierung der einsturzgefährdeten Süd- und Nordwand, Abbruch und Aufsetzen eines neuen ca. 9 Fuß hohen (ca. 2,70m) Mauerwerks. Einbau von 4 großen Fenstern in die Südwand. Der Ostgiebel wurde als Fachwerks mit Steinausmauerung aufgeführt. Herbst 1829 Dachneueindeckung. Abbruch des steinernen Kirchturms bis an das Dach des Kirchenschiffes, da dieser aus dem Lot geraten war. Anschließend wurde eine hölzernen Laterne (runder Turm) aufgesetzt, in der der Glockenstuhl Platz fand.Wiedererrichtung von Mauerwerk an Stellen,an deren die alte Kirche bereits abgebrochen war. Altar und Kanzel wurden neu bekleidet.

1829/31

Abnahme der Glocken infolge des Neubaues,

kleine Glocke in eigens dafür gebauten Glockenstuhl aufgehängt. Die große schadhafte Glocke lag ungenutzt, Abgabe der alten Glocken

1830 – 1831

Vollendung des inneren Ausbaus der Kirche mit Ausschmückung des Altars und der Kanzel, seitdem trägt die Wetterfahne „St.K. 1830“Seine Erlaucht der gnädigste regierende Graf und Herr Heinrich Graf zu Stolberg-Wernigerode übernahm nach erster Ablehnung dann doch die Lieferung von Baumaterial. Alles wurde unter der Leitung des Bauamtes Wernigerode hochlöblichen Baumeisters Messow gebaut.

1830

wurde die vor dem Haupteingang befindliche Zisterne verschüttet. Die Nutzung der Zisterne geht auf die katholische Zeit im Mittelalter zurück. Hier wurde himmlisches Nass aufgefangen. Dieses Himmelswasser diente zu Weih- und Taufwasser, dass nur an heiligen Stätten aufgefangen sein musste

1831

Umgießen der alten im Jahre 1823 beim Läuten gesprungenen Glocke. Einwohnerzahl in Altenrode 220 und in Darlingerode 340

 

1832

Erwerb einer zweiten Glocke, die von der St.Peter- und Paulskirche Halberstadt stammt. Diese ist dort 1363 angeschafft und wahrscheinlich 1313 gegossen worden. Sie trägt die Innenschrift: „AVE MARIA GRA. PLENA“ [GRA. das ist abgekürtzt für :gratia] lateinisch aus der katholischen Zeit und heißt:
" Gegrüßt seist Du Maria, voller Gnade"

1845

Erwähnung einer Orgel – 100 Jahre nach Einbau der Prieche

1846

Einweihung der Orgel

1868 – 1870

Umbauten der Südwand und Einbau Halbrund-Apsis im Ostgiebel,die Nordmauer erhält 4 kleine hoch sitzende romanische Fenster

bis 1870 hatte die Kirche zwei übereinander gebaute Emporen an nur einer Seite der Kirche (Nordwand),

danach erhielt sie eine auf der rechten und linken Seite,

danach bildete sich der Brauch, dass die Altenröder auf der linken Seite und die Darlingeröder auf der rechten Seite saßen

1870

Einweihung der neu hergerichteten Kirche am 27.Februar 1870 (Schleifung der Nicolaikirche Wernigerode 1873, sie wurde als baufällig eingestuft und daraufhin vollständig abgerissen. Die Katharinenkirche wurde instand gesetzt!)

1876

große Revolution (radikale Veränderung) der Kirche:

- Verlegung roter Fliesen vom Gestühl bis zum Altar

- Anbau des Gemeindespritzenhauses

1879

Anschaffung einer neuen Glocke von Ø 97 cm/480 kg

1897

Einbau eines eisernen Kronleuchters (Kerzenlicht)

1917

Abführung einer Glocke von 1879 an den Kreisausschuss zum Einschmelzung für Waffen des 1. Weltkrieges.Am 6.6.1917 wurde die Glocke, zusammen mit der Darlingeröder Glocke unter dem Geläutder zurückgebliebenen Glocken aus dem Dorf gefahren.

Die Entschädigung von 1,680Mark wurde 1923 während der großen Inflation entwertet. Es konnte keine neue Glocke als Ersatz beschafft werden. Ebenfalls Abgabe der Orgelpfeifen (aus Edelzinn bestehende klingende Prospekt der Altenröder Orgel), Ersatz durch Sammelaktion des Pfarrersohns Ewert

1927

bekam die Kirche eine elektrische Beleuchtungsanlage

1930

Am 14.3.1930  wurde eineneue Ersatzglocke gegossen und am 23.03. geweiht. Auf ihr stand: „anno domimi 1930“

1939

Verschrottung der Turmuhr von 1830, Verbleib des hölzernen Ziffernblattes am Westgiebel in Höhe des Fensters

1942

Nur ganze 12 Jahre diente die neue Glocke ihrem Zweck. Sie wurde im Januar 1942 als Kriegsmaterial abgegeben.

Die kleine Glocke von 1313 der ehem. St-Peter- und Paulskirche Halberstadt verblieb im Turm.

1958

Turmsanierung mit ersatzlosem Rückbau des verbliebenen hölzernen Ziffernblattes

Die Schieferneudeckung hatte aus Gründen der Materialknappheit nach dem 2.Weltkrig zu wenig Überdeckung, so dass es später durch Bewitterung zu starker Schädigung der Holzkonstruktionen kam (Sanierung 2010)

1959

Wegpflasterung mit Granitsteinen von der Kirchgasse bis zum Eingang der Katharinenkirche (Danach waren alle vorhandenen Pflastersteine verbaut)

1966

Schenkung einer Bronceglocke mit der Inschrift:“ Land, Land, Land, höre des Herrn Wort, Ps.103 von Pfarrer Fritz Rohner im Jahr 1966, die 1965 gegossen wurde. Am 22.Mai 1966 wurde diese Glocke aufgezogen und am 26.Juli1966 eingeläutet. Die Kosten der Glocke incl. Transport betrugen 4.000,-Mark.

 

Gleichzeitig wurde am 22.Mai1966 der bisher auf dem Pfarrhausboden lagernden, aus dem Mittelalter stammenden dreiteiligen Flügelalter teuer restauriert und in der Kirche wieder aufgestellt.

1995

Aufsetzen einer neuen goldenen Wetterfahne und und einer neuen goldenen Turmkugel. Die Wetterfahne übernimmt die alten Initialen „St.K.1830“

2009

Gründung eines Fördervereins der ev. Kirchengemeinde Darlingerode e.V. zur finanziellen Unterstützung von Baumaßnahmen an der Katharinenkirche

2010

Groß angelegte Sanierungsarbeiten am Turm der Katharinenkirche. Mauerkronensanierung, Austausch schadhafter Hölzer, komplette Neuverschalung Dach und Fassade, komplette Neuschieferung von Dach und Fassade (spanischer Schiefer Theis Böger)

Einbau neuer Holzdielung in Höhe Glockenstuhl. Montage eines Blitzschutzdrahtes bis zur Wetterfahne. Wieder- und Neubefüllung der Turmkugel

2010

20.Oktober 2010 feierlicher Wiedereinbau einer Turmuhr (elektronische Funksignalsteuerung) Ziffernblatt 1,20mx1,20 m, weiß, römische Ziffern, die 4 klassisch römisch „IV“ mit Aufschrift „anno2010“. Mit neuer Schalenglocke für den Viertelstundenschlag.

2011

Wegpflasterung mit Granitsteinen von der Katharinenkirche bis zum Pfarrhaus (Granitsteine aus privater Spende eines Ilsenburger Bürgers)

2011

bekommt der Innenturm erstmalig einen ordentlichen Fußboden, eine Pflasterung aus rotbraunen Tonklinkern (seit Bestehen des Turmes bestand der Fußboden aus Bauschutt)

2014

Weiterführung der Sanierung von 2010 am Turm. Mauerwerkssanierung durch Neuverfugung. Alle Fugen wurden bis zu 5 cm ausgestemmt und in zwei Arbeitsgängen neu verfugt. Verwitterte Rogensteine wurden ausgetauscht. Einbau eines Spritzschutzstreifens um den Turm. Montage einer Blitzschutzanlage auf dem Dach des Kirchenschiffes, kompletter Ringerder um die Kirche in 80cm Tiefe. Austausch eines alten Zählerplatzes mit einem modernen Zählerschrank und Überspannungsschutz.

Fertigstellung 05.07.2014, feierliche Einweihung am 11.07.2014.